Die Verengung des Wirbelkanals in der Lendenwirbelsäule hat in den letzten Jahren eine enorme Bedeutung in der Wirbelsäulenchirurgie erlangt. Die wesentliche Ursache dafür ist die Alterspyramide und unser aller Anspruch, unsere Mobilität (Beweglichkeit) und Autonomie (Selbstversorgungsfähigkeit) und damit unsere Lebensqualität bis in das hohe Alter zu erhalten.
Denn: die Spinalkanalstenose ist eine Erkrankung des älteren und alten Menschen. Sie führt zur Claudicatio spinalis, besser bekannt als die Schaufensterkrankheit, die nicht auf eine schlechte Durchblutung der Beine zurückzuführen ist.
Die lumbale Spinalkanalstenose ist eine schleichende Erkrankung. Durch Abnutzungsvorgänge kommt es zu einer Degeneration der Bandscheibe, zur Verdickung der Bandstrukturen an der Wirbelsäule und zur Arthrose der Wirbelgelenke. Die Kombination von Bandscheibenvorwölbung von vorne und Arthrose mit verdickten Bändern und Gelenken von hinten führt zu einer zunehmenden Einengung des Wirbelkanals.
Nicht selten werden diese Veränderungen durch eine zunehmende Lockerung der Bandstrukturen an der Wirbelsäule und damit durch eine zunehmende Instabilität der Wirbelsäule verstärkt.
Häufig klagen die Patienten über seit Jahren immer wieder auftretende Rückenschmerzen, die schließlich bei Belastung in die Beine ausstrahlen. Es kommt zu einer zunehmenden Verkürzung der schmerzfreien Gehstrecke, dann zu einer zunehmenden Verkürzung der Strecke, die der Patient ohne Pause zurücklegen kann. Zusammen mit den Schmerzen bedeutet das eine zunehmende Verschlechterung der Lebensqualität.
Typischerweise können die Patienten nachts ruhig schlafen und oft auch problemlos Fahrradfahren. Was für den Patienten erstaunlich ist, kann der Arzt gut auf Grund der Entstehung der Beschwerden erklären: Der Wirbelkanal wird weiter, wenn der Patient sich nach vorne beugt (Fahrradfahren, Gehen mit dem Gehwagen oder mit dem Einkaufswagen). Beugt sich der Betroffene aber nach hinten, wird der Wirbelkanal enger und die Beschwerden beginnen (aufrechtes Gehen, Stehen).